Die Fallenjagd – für viele Jäger ein Buch mit sieben Siegeln, für andere unverzichtbarer Bestandteil der Revierpflege. Als ich das erste Mal eine Kastenfalle in meinem Revier aufstellte, war die Spannung groß: Würde der alte Fuchs, der seit Wochen die Fasanengelege plünderte, tatsächlich in die Falle gehen? Diese traditionelle Jagdmethode erfordert nicht nur handwerkliches Geschick, sondern vor allem Geduld, Erfahrung und fundiertes Wissen über Wild und Revier. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die Fallenjagd – von rechtlichen Grundlagen über die richtige Fallenauswahl bis hin zu praktischen Tipps für den erfolgreichen Fangjagdeinsatz.

Was ist Fallenjagd? Definition und Grundlagen

Die Fallenjagd ist eine traditionelle Jagdmethode, bei der Wild mit speziellen Fanggeräten erbeutet wird. Im Gegensatz zur klassischen Jagd mit der Büchse ermöglicht die Fangjagd eine effektive Bejagung von Raubwild wie Fuchs, Marder oder Waschbär auch außerhalb der üblichen Ansitzzeiten. Besonders nachtaktive Arten lassen sich durch geschickt platzierte Fallen im Revier erfolgreich regulieren.

Diese Jagdmethode erfordert umfassendes Wissen über das Verhalten der Wildarten, rechtliche Kenntnisse und eine tierschutzgerechte Handhabung der Fanggeräte. In Deutschland ist die Fallenjagd durch das Bundesjagdgesetz grundsätzlich erlaubt, unterliegt aber strengen Auflagen.

Die verschiedenen Fallenarten im Überblick

Bei der Fallenjagd kommen hauptsächlich zwei Fallentypen zum Einsatz: Lebendfallen und Totschlagfallen. Die Kastenfalle als häufigste Form der Lebendfalle besteht aus Holz- oder Drahtkonstruktionen, in die das Wild mittels Köder gelockt wird. Diese Fallen müssen so konstruiert sein, dass gefangene Tiere unversehrt bleiben.

Totschlagfallen, auch als Fangeisen bekannt, sollen das Wild sofort töten. In der Praxis funktioniert dies jedoch nicht immer zuverlässig. Aus diesem Grund haben einige Bundesländer wie Niedersachsen den Einsatz von Totschlagfallen grundsätzlich verboten. Die Kofferfalle stellt eine Sonderform dar, die besonders kompakt und transportabel ist.

Moderne Fallenmelder erleichtern die Kontrolle erheblich. Sie senden bei Auslösung ein Signal an den Jäger, wodurch gefangenes Wild schnellstmöglich versorgt werden kann. Die Fallen werden oft mit Reisig verblendet und an Hecken oder anderen natürlichen Strukturen platziert.

"Die Fallenjagd ist wie Schach spielen mit der Natur – du musst drei Züge vorausdenken und die Gewohnheiten deines Gegenspielers genau kennen."

- Maximilian Bannehr

Rechtliche Grundlagen der Fangjagd in Deutschland

Die Fangjagd unterliegt in Deutschland strengen gesetzlichen Regelungen. Nach dem Bundesjagdgesetz ist sie grundsätzlich erlaubt, jedoch gelten für bestimmte Fanggeräte "Sachliche Verbote". Jedes Bundesland hat zusätzlich eigene Vorschriften im jeweiligen Jagdgesetz verankert.

In den meisten Bundesländern müssen Jäger einen speziellen Fallenlehrgang absolvieren und nachweisen, bevor sie die Fangjagd ausüben dürfen. Diese Lehrgänge vermitteln wichtige Kenntnisse über tierschutzgerechtes Fangen, rechtliche Bestimmungen und den sachgemäßen Umgang mit verschiedenen Fallentypen.

Auf privatem Grund entfällt bei der Schädlingsbekämpfung teilweise der Schutz durch das Jagdrecht. Hier ist besondere Vorsicht geboten, um nicht versehentlich gegen geltendes Recht zu verstoßen. Der Jagdschein allein berechtigt noch nicht automatisch zur Ausübung der Fangjagd.

Wann ist Fallenjagd erlaubt und sinnvoll?

Die Fangjagd unterliegt zeitlichen Beschränkungen und ist nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Neben den gesetzlichen Vorgaben spielen auch wildbiologische Aspekte eine wichtige Rolle für den Erfolg. Die Raubwildbejagung mittels Fallen ergänzt dabei sinnvoll andere Jagdmethoden.

Dachs

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Schonzeiten

Die Schonzeiten für die einzelnen Wildarten müssen bei der Fangjagd strikt eingehalten werden. Während der Aufzuchtzeiten ist der Fang von Elterntieren generell untersagt. Besondere Regelungen gelten für den Fang von Raubwild während der Brutzeit von Niederwild und Bodenbrütern.

Jedes Bundesland regelt die Details unterschiedlich. So dürfen in manchen Regionen Lebendfallen ganzjährig eingesetzt werden, während Totschlagfallen zeitlichen Beschränkungen unterliegen. Die Kontrolle der Fanggeräte muss täglich erfolgen, bei elektronischen Fallenmeldern unverzüglich nach Auslösung.

Optimale Zeiträume für effektive Fallenjagd

Die erfolgreichste Zeit für die Fangjagd liegt in den Wintermonaten. Wenn natürliche Nahrung knapp wird, sprechen Fuchs, Marder und andere Raubwildarten besser auf Köder an. Die Fangplätze sollten bereits im Herbst vorbereitet und die Tiere langsam angekirrt werden.

Bei der Fuchsjagd hat sich die Zeit von November bis Februar als besonders effektiv erwiesen. Waschbären lassen sich hingegen fast ganzjährig fangen, da sie als Allesfresser weniger wählerisch sind. Die Aktivitätsmuster der nachtaktiven Arten bestimmen maßgeblich den Fangerfolg.

Welche Tiere dürfen mit Fallen bejagt werden?

Nicht alle Wildarten dürfen mit Fallen bejagt werden. Die Fangjagd konzentriert sich hauptsächlich auf Raubwild und invasive Arten, die eine Gefahr für heimisches Niederwild darstellen. Klare gesetzliche Vorgaben regeln, welche Tiere gefangen werden dürfen.

Raubwild und invasive Arten

Zu den hauptsächlich mit Fallen bejagten Arten gehören Marder, Iltis und der eingewanderte Marderhund. Diese Raubwildarten verursachen oft erhebliche Schäden in der Niederwildpopulation. Der Steinmarder richtet zudem häufig Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen an.

Invasive Arten wie der Waschbär haben sich in vielen Regionen stark ausgebreitet. Ihre Bejagung mit Fallen ist besonders wichtig, da sie keine natürlichen Feinde haben. Die Kastenfalle eignet sich hervorragend für diese mittelgroßen Raubsäuger.

Besondere Regelungen für Fuchs und Waschbär

Der Fuchs als heimisches Raubwild unterliegt besonderen Schutzbestimmungen. Während der Aufzuchtzeit dürfen säugende Fähen nicht gefangen werden. Die Kofferfalle hat sich bei der Jungfuchsbejagung als effektiv erwiesen.

Waschbären genießen keine Schonzeit und dürfen ganzjährig bejagt werden. Als geschickte Kletterer erfordern sie spezielle Fangtechniken. Die Lebendfalle muss besonders stabil konstruiert sein, da Waschbären mit ihren geschickten Pfoten versuchen, Schwachstellen zu nutzen.

Praktische Anleitung zur Fallenjagd

Wildkamera am Baum

Schritt 1: Vorbereitung und Standortwahl im Revier

Die Wahl des richtigen Standorts entscheidet maßgeblich über den Fangerfolg. Wildwechsel, Hecken und natürliche Engstellen eignen sich besonders gut. Eine gründliche Reviererkundung zeigt, wo sich das Raubwild bevorzugt aufhält.

Wildkameras helfen bei der Standortbestimmung. Sie zeigen die Aktivitätsmuster und bevorzugten Wege der Zielarten. Die Fangplätze sollten windgeschützt und vor neugierigen Blicken verborgen liegen.

Fuchs auf Baum

Schritt 2: Fallen richtig aufstellen und tarnen

Die Fanggeräte müssen fest und sicher aufgestellt werden. Ein ebener Untergrund verhindert Wackeln, was scheue Tiere abschrecken würde. Die Kastenfalle wird mit natürlichen Materialien aus der Umgebung verblendet.

Das Tarnen erfordert Fingerspitzengefühl. Zu viel Material macht misstrauisch, zu wenig fällt auf. Menschliche Gerüche müssen durch Verwittern oder Einreiben mit Erde neutralisiert werden.

Mader auf Baum

Schritt 3: Köder und Lockmittel einsetzen

Der richtige Köder lockt das Raubwild zuverlässig an. Für Marder eignen sich Eier oder süße Früchte, Füchse sprechen auf Fleischreste an. Das Anlocken erfolgt schrittweise über mehrere Tage.

Duftstoffe verstärken die Lockwirkung. Sie müssen sparsam eingesetzt werden, da zu intensive Gerüche abschreckend wirken. Die Köder werden so platziert, dass das Tier die Falle vollständig betreten muss.

Jäger im Wald

Schritt 4: Kontrolle und tierschutzgerechter Fang

Die tägliche Kontrolle der Fallen ist gesetzlich vorgeschrieben und tierschutzrechtlich geboten. Elektronische Fallenmelder erleichtern diese Aufgabe erheblich. Bei Auslösung muss sofort reagiert werden.

Gefangenes Wild in Lebendfallen steht unter erheblichem Stress. Der tierschutzgerechte Umgang erfordert ruhiges, besonnenes Handeln. Die Tötung erfolgt durch einen sicheren Fangschuss, der das Leiden minimiert.

Ausrüstung für die Fangjagd

Die richtige Ausrüstung ist entscheidend für eine erfolgreiche und waidgerechte Fangjagd. Neben den Fanggeräten selbst spielen auch Büchse und Zubehör eine wichtige Rolle.

Geeignete Waffen und Kaliber

Für den Fangschuss bei Raubwild haben sich kleinkalibrige Büchsen bewährt. Das Kaliber .22 lfB oder .22 Magnum bietet ausreichende Wirkung bei geringer Lärmbelästigung. Der Schuss muss aus kurzer Distanz sicher angetragen werden können.

Bei größerem Raubwild wie ausgewachsenen Waschbären empfiehlt sich ein stärkeres Kaliber. Die Schrotflinte mit entsprechender Schrotgröße stellt eine Alternative dar. Wichtig ist die sichere Handhabung im beengten Raum der Fallensituation.

Zubehör von Heidejagd für erfolgreiche Fallenjagd

Heidejagd bietet spezialisiertes Zubehör für die moderne Fangjagd. Elektronische Fallenmelder mit SMS-Funktion informieren zuverlässig über ausgelöste Fallen. Die robusten Geräte arbeiten auch bei extremen Witterungsbedingungen zuverlässig.

Lockmittel und Köder in bewährten Zusammensetzungen erleichtern das Ankirren. Die Produkte sind auf die verschiedenen Wildarten abgestimmt und haben sich in der Praxis bewährt. Tarnnetze und Verblendungsmaterial runden das Sortiment ab. Für die akustische Lockjagd bietet Heidejagd auch den Rottumtaler Rehblatter von Rottumtaler Wildlocker an – ein präzises Lockinstrument, das sich hervorragend zur Ergänzung der Fangjagd eignet.

Die Fallenjagd ist eine Jagdmethode, bei der Wild mittels spezieller Fanggeräte wie Kastenfallen oder Totschlagfallen erbeutet wird. Sie ermöglicht besonders die effektive Bejagung von nachtaktivem Raubwild wie Fuchs, Marder oder Waschbär außerhalb der üblichen Ansitzzeiten.

Die Fallenjagd ist in Deutschland grundsätzlich während der Jagdzeiten der jeweiligen Wildarten erlaubt, wobei die Schonzeiten strikt einzuhalten sind. Jedes Bundesland hat eigene Regelungen – in manchen Regionen dürfen Lebendfallen ganzjährig eingesetzt werden, während Totschlagfallen zeitlichen Beschränkungen unterliegen.

Zur Ausübung der Fangjagd benötigt man einen gültigen Jagdschein und in den meisten Bundesländern zusätzlich einen nachgewiesenen Fallenlehrgang. Diese speziellen Lehrgänge vermitteln Kenntnisse über tierschutzgerechtes Fangen, rechtliche Bestimmungen und den sachgemäßen Umgang mit verschiedenen Fallentypen.

Für den Fangschuss bei kleineren Raubwildarten eignen sich die Kaliber .22 lfB oder .22 Magnum, die ausreichende Wirkung bei geringer Lärmbelästigung bieten. Bei größerem Raubwild wie ausgewachsenen Waschbären sollte ein stärkeres Kaliber oder alternativ eine Schrotflinte mit entsprechender Schrotgröße verwendet werden.

Totschlagfallen (Schlagfallen) unterliegen in Deutschland strengen Auflagen und sind in einigen Bundesländern wie Niedersachsen grundsätzlich verboten. Wo sie noch erlaubt sind, müssen sie so konstruiert sein, dass sie das Wild sofort töten – in der Praxis funktioniert dies jedoch nicht immer zuverlässig.

Füchse fängt man am effektivsten in den Wintermonaten (November bis Februar), wenn natürliche Nahrung knapp ist. Die Fallen sollten an Wildwechseln oder natürlichen Engstellen platziert und mit Fleischresten geködert werden. Wichtig ist das schrittweise Ankirren über mehrere Tage und die sorgfältige Tarnung der Fanggeräte.

Waschbären lassen sich fast ganzjährig fangen, da sie als Allesfresser weniger wählerisch sind. Die Lebendfalle muss besonders stabil sein, da Waschbären mit ihren geschickten Pfoten Schwachstellen ausnutzen. Als Köder eignen sich süße Früchte oder Katzenfutter, und die Fallen sollten erhöht oder an Kletterwegen platziert werden.

Fallen sollten an natürlichen Engstellen, Wildwechseln und entlang von Hecken aufgestellt werden. Wildkameras helfen bei der Identifikation der besten Standorte durch Aufzeichnung der Aktivitätsmuster. Die Fangplätze müssen windgeschützt, vor neugierigen Blicken verborgen und auf festem, ebenem Untergrund positioniert sein.

Die Fallenjagd stellt eine bewährte Methode zur effektiven Raubwildregulierung dar, die besonders bei nachtaktiven Arten ihre Stärken ausspielt. Mit dem richtigen Wissen über Fallentypen, rechtliche Grundlagen und tierschutzgerechte Handhabung kannst du diese traditionelle Jagdmethode erfolgreich in deinem Revier einsetzen. Die sorgfältige Standortwahl, professionelle Tarnung und der gezielte Einsatz von Lockmitteln bilden dabei die Grundpfeiler des Fangerfolgs. Moderne Hilfsmittel wie elektronische Fallenmelder von Heidejagd erleichtern die vorgeschriebene tägliche Kontrolle erheblich und tragen zu einer waidgerechten Ausübung bei. Denk daran: Eine fundierte Ausbildung durch einen Fallenlehrgang ist in den meisten Bundesländern Pflicht und vermittelt dir das nötige Rüstzeug für diese anspruchsvolle Jagdart